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Bauforschung

Schulzentrum St. Angelus, Schulverein der Kreuzschwestern

Linz, Oö
Leistungen: Archiv- und Quellenforschung, Bauhistorische Bestandsaufnahme, Raumbuch, Baufeste Ausstattung, Konstruktives Gefüge, Sondagen, Restauratorische Untersuchung Architekturoberflächen, Baualterpläne, Bauhistorischer Bericht
Auftraggeber:in: Kongregation der barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz
Auftragnehmerin: DENKMALplus
Projektstatus: 04.2024 – 05.2024 / abgeschlossen

Clemens Holzmeister, 1926-1927, Rotunde 1927-1930

Das Schulzentrum St. Angelus darf wohl als bedeutendster Schulbau von Clemens Holzmeister (1886-1983) bezeichnet werden und entstand wenige Jahre nach seinem Durchbruch als Architekt. Ein Vergleich mit den etwa zeitgleich entstanden Schulbauten in Tirol zeigt, dass die Anlage in Linz diese Gebäude in ihrer Dimension und Komplexität bei weitem übersteigt. Holzmeister war davor und auch danach nur noch vereinzelt mit Schulprojekten befasst. Bei zur selben Zeit geschaffenen Bauten finden sich motivische wie stilistische Übereinstimmungen. Am Schulgebäude in Landeck (Tirol, 1927-1929) wiederholt Holzmeister die Betonung der zentralen Achse beim Mittelrisalit durch die Verwendung eines Erkers, ebenso beim Kirchenbau St. Judas Thaddäus in der Krim (Wien, 1924-1932). Ein Motiv, das sich bei späteren Gebäuden so kaum mehr findet und sich in der Ausführung ikonologisch und ikonografisch auf Ort und Auftraggeberschaft bezieht. Im Innenraum der Pfarrkirche St. Judas Thaddäus zeigt sich an der Decke des Langhauses eine Stuckdecke mit mächtigen Stuckprofilen. Vergleichbare Stuckdecken sind im Schulzentrum St. Angelus im Foyer und in der Kapelle, sowie durch zentrale christliche Motive bereichert, in Räumen beim Mittelrisalit vorhanden. Der Wohntrakt unterscheidet sich in der Architektur vom restlichen Baukörper. In der Außenerscheinung zeigen sich bei der Formensprache Übereinstimmungen mit den frühen Wohnbauten von Clemens Holzmeister, wie etwa dem Blathof (Wien, 1924-1925).

Text: Ingrid Rathner